Leistungsbremsen im Bullenstall- Teil 1
Wenn Mastrinder in ihrer Bucht nicht zur Ruhe kommen, lauthals brüllen, aufreiten, im Futter wühlen oder sich permanent gegenseitig bedrängen, sollte man auf Fehlersuche gehen.
Fakt ist, dass unruhige Bullen weniger fressen, mehr Energie verbrauchen für ihre körperliche Aktivität und daher auch deutlich schlechter zunehmen.
Dadurch wachsen die Gruppen auseinander und die Tiere können schneller krank werden.
In Teil 1 und 2 erfahren Sie über insgesamt 10 mögliche Ursachen für so ein Verhalten
- Rangkämpfe nach dem Ein- oder Umstallen
Ab etwa 300 kg sollten Gruppen z.B. nicht mehr gemischt werden.
Das Umtreiben selbst muss ohne Stress, Lärm und Hektik geschehen. - Zu wenig Platz und Strukturierung der Bucht
Besonders im Liegebereich sollte es nicht zu Störungen kommen, dort sollten z.B. keine Tränken verbaut sein. - Ungeschützter Liegebereich
Die Rückseite der Bucht sollte im Sichtbereich mindestens 1,80 m hoch geschlossen sein, denn Rinder suchen „Schutz im Rücken“ - Konkurrenz um zu wenige Fressplätze
Rinder fressen als Herdentiere bevorzugt in der Gruppe. Ideal ist daher ein Tier-Fressplatz-Verhältnis von 1:1 - Leerer Trog
Ein konsequentes 24/7 Fütterungsmanagement ist optimal: Die Fütterung erfolgt an sieben Tage in der Woche immer zum gleichen Zeitpunkt und alle Bullen haben über 24 Stunden Zugang zu Futter
Quelle: „Weniger brüllen, mehr fressen und liegen“ aus top agrar 7/2020