PRRS- Übertragung an Oberflächen
PRRS-Viren können nicht nur über den Zukauf von infizierten Tieren oder Sperma übertragen werden.
Auch eine indirekte Übertragung, z.B. über Gegenstände ist möglich. Der indirekte Übertragungsweg ist allerdings noch nicht gut erforscht. Aufgrund des Auftauchens der hochpathogenen PRRS-Variante Ende 2020 in den USA mit hoher Sterblichkeit in den Beständen in Minnesota und im gesamten mittleren Westen der USA, veranlasste das die US-Schweinebranche, sich verstärkt den indirekten Übertragungswegen zu widmen.
Um festzustellen, ob sich Virus-RNA auf Oberflächen außerhalb von PRRS-positiven Betrieben nachweisen lässt, hat die Universität von Minnesota eine Studie mit acht Betrieben in einer Region mit hoher Besatzdichte durchgeführt.
Es wurden Proben von verschiedenen Oberflächen im Stall genommen. Dazu gehörte unter anderem die Klinke der Stalltür, der Fußboden des Eingangsbereichs sowie des Vorraums, die Kadaverkarre sowie die Abluftventilatoren.
Festzuhalten bleibt, dass in den betroffenen Betrieben der PRRS-Virus wahrscheinlich über die Luft in den Bestand gekommen ist. Denn die meisten positiven PRRS-Proben konnten die Wissenschaftler in den Abluftventilatoren feststellen. Aber auch von Türklinken und Fußböden geht ein erhöhtes Kontaminationsrisiko aus. Das sollte beim Hygienemanagement im Betrieb berücksichtigt werden.
Quelle: „PRRS-Übertragung an Türklinken und Co.“ aus SUS 1/2023